aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Talsperre Pöhl ist nach der Größe des Speicherraums die zweitgrößte und nach der Höhe des Absperrbauwerkes über Gründung sowie nach der Wasserfläche die drittgrößte Talsperre in Sachsen. Die Talsperre dient dem Hochwasserschutz, der Brauchwasserversorgung, der Niedrigwasseraufhöhung, der Energieerzeugung und der Freizeiterholung.
Die Staumauer der Talsperre Pöhl ist eine gekrümmte Gewichtsstaumauer aus Beton. Die Talsperre wurde 1958–1964 in der Nähe von Jocketa (heute Teil der Gemeinde Pöhl) im Vogtland erbaut (Inbetriebnahme 1964). Die Talsperre hat ihren Namen von der Ortschaft Pöhl, die nun unter Wasser liegt. Tatsächlich aber dient der Unterwasser-Ort als Tauchattraktion. Das gestaute Gewässer, die Trieb, ist ein Nebenfluss der Weißen Elster.
Die Talsperre hat zwei Vorsperren am südöstlichen Ende des Stausees, die vorgespannte Gewichtsstaumauern aus Beton sind: die Vorsperre Thoßfell und die Vorsperre Neuensalz.
Baden, Schifffahrt, Segeln und sonstiger Freizeitsport im Stausee ist möglich, es gibt einen Campingplatz und umfangreiche Freizeitaktivitäten (keine Freizeit-Motorboote). Auf der Talsperre werden in den Sommermonaten Fahrgastschiff-Rundfahrten angeboten. Es finden regelmäßig Segel-Regattas statt, rund um die Talsperre sind viele Segel-Clubs organisiert. In der Sommer-Saison wird der Haupt-Badestrand (FKK Helmsgrün) tagsüber von der Wasserwacht bewacht, Regattas werden ebenfalls betreut. Es findet alljährlich ein Triathlon statt. Auch das Wandern rund um den Stausee ist möglich, aber ein langer Weg. Auf einem Berg oberhalb der Talsperre steht ein Aussichtsturm (Mosenturm, benannt nach Julius Mosen), von dem aus man einen schönen Rundblick hat.
Die Legende vom Kirchturm:
Eine Legende besagt, dass man bei Niedrigwasser den alten Kirchturm des untergegangenen Ortes Pöhl sehen könne, dass Netze daran hängen blieben oder dass man die Kirchturmglocken manchmal hören könne. Das trifft aber keinesfalls zu, da alle Gebäude einschließlich Kirche und Schloss vor dem Einstau des Stausees geschleift und abgetragen wurden. Reste wurden später aus Sicherheitsgründen gesprengt. Bei Niedrigwasser sind aber tatsächlich die Grundmauern des Ortes etwa 500 m vor der Staumauer noch zu sehen und auch Taucher besuchen die Ruinen gern.